Ziele

Förderung der Biodiversität im Siedlungsgebiet

Planung, Realisierung und Pflege von naturnahen Grün- und Freiräumen

Nutzung von Synergien zur Verbesserung des Siedlungsklimas

Schonung natürlicher Ressourcen

Erhöhung Aufenthaltsqualität

Von der Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet profitieren Menschen, Tiere und Pflanzen.


Die Biodiversität im Siedlungsgebiet kann höher sein als im Umland.


Eine fachgerechte naturnahe Pflege ist ein zentraler Grundsatz der Biodiversitätsförderung.


Die Biodiversität soll über alle Planungsphasen gefördert werden.

Bildquelle: Christian Riu Lohri


Mit fokus-n sollen Tiere wertvolle Lebensräume im Siedlungsgebiet erhalten.

Bildquelle: Adobe Stock


Synergien zwischen Biodiversitätsförderung und beispielsweise Regenwassermanagement und Siedlungsklima sollen genutzt werden.

Bildquelle: Axel Heinrich


Neben der Biodiversitätsförderung sollen auch Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten sichergestellt werden.


Der Fokus der Biodiversitätsförderung liegt auf einheimischen Arten.

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Die Aufenthaltsqualität in naturnahen Freiräumen ist hoch.


Auch auf kleinsten Flächen kann die Biodiversität gefördert werden.

Bildquelle: Stefanie Würsch


Die Förderung von Tieren im Siedlungsraum führt zu wichtigen Naturerlebnissen.

Bildquelle: Adobe Stock


Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet

Im Kern geht es bei fokus-n um die Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet – konkret um die Förderung der einheimischen und standortgerechten Pflanzen- und Tierarten, um den Erhalt und die Erhöhung der Lebensraum- und Strukturvielfalt sowie deren Vernetzung.

Pflege von naturnahen Grün- und Freiräumen

Ein zentraler Grundsatz der Biodiversitätsförderung und von fokus-n ist die umfassende Berücksichtigung einer fachgerechten naturnahen Pflege – bereits in frühen Planungsphasen.

Nutzung von Synergien

Die Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet weist vielfältige Synergien zu den Bereichen Siedlungsklima, Ressourcenschonung, Bodenschutz, Regenwassermanagement sowie Aufenthalts- und Nutzungsqualität auf.

Durch die Berücksichtigung der Hinweise und Vorschläge auf fokus-n, werden diese Synergien ausgeschöpft.

Betrachtung des ganzen Lebenszyklus

Für eine erfolgreiche Biodiversitätsförderung ist der ganze Lebenszyklus eines Freiraumes zu berücksichtigen: Planung, Realisierung, Pflege und Rückbau.

Auf fokus-n finden sich Planungs- und Umsetzungshinweise für sämtliche Phasen.

Anforderungen

In der Schweiz basiert die Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet auf verschiedenen Rechts- und Planungsgrundlagen. Weitere Informationen dazu unter Bestimmungen.

Die Rechtsgrundlagen auf Bundesebene enthalten jedoch keine konkreten Anforderungen in Bezug auf die Biodiversitätsförderung (z.B. Mindestflächen und -qualitäten). Auf Ebene der Kantone und Gemeinden ist die Festlegung solcher Anforderungen unterschiedlich weit fortgeschritten. Die Arbeitshilfe Musterbestimmungen des Bundesamts für Umwelt BAFU unterstützt Kantone und Gemeinden bei der Verankerung der Biodiversitäts- und Landschaftsqualitätsförderung in ihren Rechts- und Planungsgrundlagen.

Vor diesem Hintergrund definiert und schlägt fokus-n konkrete Anforderungen vor. Dabei wird zwischen Grundsätzen und erhöhten Anforderungen unterschieden.

Die definierten Anforderungen auf fokus-n haben Empfehlungscharakter. In Gemeinden mit eigenen kantonalen oder kommunalen Anforderungen gelten die vorhandenen Bestimmungen. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit den zuständigen Behörden und Fachstellen wird empfohlen.

Grundsätze

Die Grundsätze verstehen sich als «Mindeststandard» für die Förderung von Biodiversität und ökologischer Qualität. Sie sollen wo immer möglich in Freiräumen umgesetzt werden.

Zum einen werden auf fokus-n Grundsätze für die einzelnen Profile profilspezifisch definiert. Zum anderen werden die folgenden übergeordneten Grundsätze für die Planung, Realisierung, Pflege und den Rückbau von Freiräumen festgelegt.

Grundsätze Planung

Berücksichtigung naturräumlicher, historischer und planerischer Kontext

Erhalt bestehender ökologisch wertvoller Lebensräume und Schaffung neuer Strukturen

Schonung, Erhalt und Förderung alter Strukturen, insbesondere Gehölze

Erhaltung und Förderung zusammenhängender naturnaher Lebensräume

Minimierung versiegelter Oberflächen, unterbauter Flächen und Schutz von gewachsenem Boden

Berücksichtigung von Ansprüchen einheimischer Wildtiere und Pflanzen

Standortgerechte Pflanzenverwendung unter Berücksichtigung klimatischer Veränderungen

Ausschöpfung der Synergien hinsichtlich Biodiversität, Siedlungsklima, Regenwassermanagement sowie Gestaltungs- und Nutzungsqualität

Nutzung von Potenzialen von Gebäuden für die Biodiversitätsförderung

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Nutzung von Potenzialen partizipativer Prozesse

Ressourcenschonende Materialisierung, Nutzung lokaler und nachhaltiger Materialien, Schliessung lokaler Stoff- und Energiekreisläufe

Tier- und menschenfreundliche Beleuchtung

Berücksichtigung einer fachgerechten naturnahen Pflege bereits in frühen Planungsphasen

Weiterführende Informationen unter Planungsprozess sowie Ökologische Vernetzung, Wildtiere im Siedlungsraum, naturnahe Pflanzenverwendung, Regenwassermanagement, Klimaanpassung.

In den einzelnen Profilen werden die Grundsätze konkretisiert.

Grundsätze Realisierung

Schonung ökologisch wertvoller Lebensräume, Strukturen und Pflanzen

Umweltbaubegleitung des Bauvorhabens

Einhaltung von Richtlinien zum Bodenschutz

Umweltschonender und energieeffizienter Transport und Maschineneinsatz

Beschaffung von Saat- und Pflanzgut bei lokalen Produzenten, fachgerechte Kontrolle und Zwischenlagerung von Pflanz- und Saatgut

Fachgerechte Pflanzung und Aussaat

Bewässerung nur dort, wo nötig: bedarfsgerechte und wassersparend

Fachgerechte naturnahe Fertigstellungs- und Entwicklungspflege

Weiterführende Informationen unter Planungsprozess.

In den einzelnen Profilen werden die Grundsätze konkretisiert.

Grundsätze Pflege

Erhalt bestehender ökologisch wertvoller Lebensräume und Schaffung neuer Strukturen

Förderung zusammenhängender naturnaher Lebensräume und alter Strukturen

Abstimmung der Pflege auf die Standortbedingungen

Fachgerechte Baumpflege

Frühzeitige Anlage von Ersatzstrukturen

Zulassung und Förderung von Spontanvegetation

Fachgerechte Bekämpfung invasiver gebietsfremder Pflanzen

Bio-konforme Düngung und Pflanzenschutz, aktive Nützlingsförderung

Verzicht auf Pestizideinsatz

Bodenschonender Unterhalt: Förderung der gewachsenen Bodenstruktur und -organismen, Vermeidung Bodenverdichtung, kein Bodenauftrag, Verzicht auf Torf

Laub nur dort entfernen, wo nötig

Möglichst geringer Ressourcenverbrauch, Bevorzugung von lokalen und nachhaltigen Materialien

Schliessung lokaler Stoff- und Energiekreisläufe

Tier- und ressourcenschonender Maschineneinsatz

Bewässerung nur dort, wo nötig: bedarfsgerecht und wassersparend

Langfristiges Gewährleisten einer fachgerechten naturnahen Pflege; Sicherung von Kompetenzen und Ressourcen

Weiterführende Informationen unter naturnahe Pflege.

In den einzelnen Profilen werden die Grundsätze konkretisieren.

Grundsätze Rückbau

Ökologisch wertvolle Strukturen schützen und erhalten oder umplatzieren und umpflanzen

Schliessen von lokalen Stoff- und Energiekreisläufen

Wiederverwendung von Materialien

Rezyklierung von Materialien, die nicht wiederverwendet werden können

Fachgerechte und umweltschonende Entsorgung von Materien, die nicht rezykliert werden können

Möglichst geringer Ressourcenverbrauch, tier- und ressourcenschonender Maschineneinsatz

In den einzelnen Profilen werden die Grundsätze konkretisiert.

Erhöhte Anforderungen

Um die Biodiversität und ökologische Qualität über die Grundsätze hinaus zu fördern, werden für die einzelnen Profile erhöhte Anforderungen definiert.

Erhöhte Anforderungen können beispielsweise bei Arealüberbauungen, Sondernutzungs- und Gestaltungsplänen, Bauprojekten mit spezieller Bedeutung oder im Rahmen des ökologischen Ausgleichs verlangt werden.

Bei Bauvorhaben mit einer Verpflichtung für den ökologischen Ausgleich empfiehlt die Arbeitshilfe Musterbestimmungen des Bundesamts für Umwelt BAFU Ausgleichsmassnahmen auf mindestens 15 % der betroffenen Arealflächen.

Faktenblätter

Die Faktenblätter zu sämtlichen Profilen und Fachthemen sind hier und in den jeweiligen Artikeln zu finden.

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Über fokus-n

Kurzfilm

In diesem Kurzfilm wird fokus-n vorgestellt.

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