In Kürze
Ein Laubhaufen bieten verschiedensten Tierarten Überwinterungsmöglichkeiten.
Anforderungen
Grundsätze
Mit der Erfüllung dieser Grundsätze wird die Biodiversität gefördert
Material
Kein Rasenschnitt
Aufbau
Aufgeschichtete Äste
Trockenes Laub
Pflege
Nach Bedarf Ergänzung neues Material
Keine Eingriffe zwischen November und März
Nutzung
Keine aktive Nutzung
Standort
Schattig
Windgeschützt
Keine Staunässe
Erhöhte Anforderungen
Mit der Erfüllung dieser erhöhten Anforderungen wird die Biodiversität noch stärker gefördert.
Aufbau
Abdeckung aus dornigen Ästen oder Ranken
Definition
Bei Laubhaufen handelt es sich um aufgeschichtetes Laub von Bäumen oder Sträuchern, das zur Stabilisierung zusätzlich mit Ästen oder kleineren Stämmen ergänzt werden kann.
Potenzial
Laubhaufen bilden eine wichtige Lebensgrundlage für wirbellose Tiere und Pilze, die organisches Material abbauen. Zudem bieten sie verschiedensten Tieren wie Blindschleichen und Igeln Verstecke oder Winterquartiere. Besonders wertvoll sind Laubhaufen, wenn sie mit anderen naturnahen Lebensräumen vernetzt sind [2].
Typische Tiere
Meist handelt es sich bei Asthaufen um Teillebensräume, dies bedeutet, dass viele Tierarten weitere Lebensräume benötigen, die naturnahe gestaltet sind.
Beispiele Tierarten
Säugetiere
Hausspitzmaus (Crocidura russula), Igel (Erinaceus europaeus)
Amphibien
Erdkröte (Bufo bufo), Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
Reptilien
Blindschleiche (Anguis fragilis)
Standort
Für Laubhaufen müssen folgende Standortansprüche erfüllt sein:
- Geschützt vor Wind, Staunässe und Störungen
- Idealerweise schattig, damit beispielsweise Igel im Frühling nicht frühzeitig aus dem Winterschlaf erwachen, wenn die Sonne den Laubhaufen erwärmt.
- Die Grundfläche des Laubhaufens sollte keine Mulde sein, wo sich Wasser sammeln kann [1].
Zielbild
Für eine stabile Struktur mit genügend Hohlräumen werden idealerweise dicke Äste oder dünne Stämme verwendet, die anschliessend mit trockenem Laub überdeckt werden. Ziel beim Aufschichten ist es, dass auch vollständig trockene und gut geschützte Bereiche entstehen. Abschliessend können die Äste dornentragender Sträucher zum besseren Schutz vor Feinden darübergelegt werden. Die Grösse des Laubhaufens hängt von den verfügbaren Platzverhältnissen sowie dem Gestaltungs- und Nutzungskonzept ab.
Planung
Erstellung zeitlich an Pflegearbeiten anpassen
In Nutzungs- und Gestaltungskonzept integrieren
Massnahmen im Detail
Laubhaufen können im Herbst fortwährend angelegt werden, wenn das Laub von Bäumen oder Sträuchern anfällt. Dadurch muss es nicht mit viel Aufwand entsorgt werden und trägt zum ökologischen Potenzial von Lebensräumen bei. Zusätzlich zum Laub werden kleine Äste, Holzhäcksel und Äste dornentragender Sträucher benötigt.
Realisierung
Äste in den Laubhaufen einbauen
Vorsichtiger Umgang mit Stechgabeln
Keine Laubbläser verwenden
Kein Rasenschnitt oder Gartenabfälle verwenden
Massnahmen im Detail
Eine detaillierte Anleitung zum Aufbau des Laubhaufens ist hier zu finden. Sie wurde primär für den Igel entwickelt, es profitieren aber viele andere Tiere wie Insekten, Würmer oder Blindschleichen.
Bei der Anlage eines Laubhaufens sollten zudem die folgenden Punkte beachtet werden:
- Der Einbau von Ästen verhindert, dass das Laub schimmelt oder zu einem kompakten Haufen verklebt.
- Keinen Rasenschnitt und keine Gartenabfälle auf dem Haufen deponieren.
- Vorsicht mit Stechgabeln (Verletzungsgefahr der Tiere)
- Verzicht auf Laubbläser: Das Geräusch kann Igel aus dem Winterschlaf wecken und damit viel Energie kosten. Zudem werden durch den Laubbläser zahlreiche Kleintiere weggeblasen, von denen sich der Igel ernährt [2].
Pflege
Neues Material ergänzen
Keine Störungen zwischen November bis März
Keine Laubbläser verwenden
Massnahmen im Detail
Folgende Massnahmen müssen bei der Pflege von Laubhaufen beachtet werden:
- Laubhaufen im Herbst regelmässig mit frischem Laub und kleinen Ästen aufstocken
- Keine Eingriffe von November bis März (überwinternde Tiere)
- Verzicht auf Laubbläser
Massnahmen naturnahe Pflege im Jahresverlauf